1873 – 1933: Kornkammer der pulsierenden Weltstadt Berlin
Vorbild Berlin
Wie kommen die Abwässer aus der Stadt?
Standrohr und Absetzbecken
Die Kanalisation endete an den markanten Standrohren. Signalfahnen und -fackeln am oberen Ende der Standrohre zeigten dem Rieselwärter den Füllstand der Druckrohrleitung an. Die Standrohre befanden sich am höchsten Punkt des Geländes. Von hier aus folgte das Abwasser dem angelegten Gefälle. Die groben Verunreinigungen setzten sich in einem Absetzbecken ab. Dieser Schlamm wurde in Handarbeit entnommen, auf Schlammtrockenplätzen getrocknet und schließlich als Dünger verwendet. Der Denkmalpfad in Großbeeren macht die Technikgeschichte lebendig. Der ca. zwei Kilometer lange Rundweg mit sieben Exkursionspunkten und historischen Überresten wie Standrohr, Absetzbecken oder Grabenzuläufe vermittelt Wissenswertes über die Rieselfeldwirtschaft. Mehr.
Rieselfelder
Durch Schieber und Überleitungsgräben geregelt, floss das vorgereinigte Abwasser in die Rieselfeldschläge, die aus je sechs bis zehn Rieseltafeln bestanden. Alle Tafeln hatten ein leichtes Gefälle. Am tiefsten Punkt gelangte das Wasser in den Abzugsgraben und von dort über einen Vorfluter schließlich in ein natürliches Gewässer. Sämtliche technische Einrichtungen wurden überwiegend von Hand, ohne große technische Hilfsmittel erbaut. Wie alle Arbeiten auf den Rieselfeldern, war diese Arbeit körperlich sehr schwer.
Das Leben auf den Stadtgütern
Die Entwässerung Berlins und die Stadtgüter waren von Beginn an mit komplexen Aufgaben verbunden. Die Stadtgüter sollten Freiflächen sichern und helfen, die Siedlungsentwicklung zu steuern. Die Landwirtschaft war wichtig, um die wachsende Stadt mit Frischgemüse, Obst, Fleisch und Milch zu versorgen. Rund um die neuen Stadtgüter wurden moderne Wohnungen und Gemeinschafts- und Freizeiteinrichtungen gebaut.
Die Stadtgüter ernähren die Metropole
Foto 1 Gutshof in Hobrechtsfelde / Foto 2 Besatzungszonen 1945
Groß-Berlin als Großgrundbesitzer
Das erste Klärwerk
Geschichte(n) zur Geschichte
Der Krauter
Als Kleinpächter auf den Rieselfeldern wirtschaften, lohnt sich das? Der Krauter findet: unbedingt! Hier erzählt er, warum.
Die Geschichte (Text: Friedhelm Maria Leistner) spricht Moritz, IT, seit 2010 bei den Berliner Stadtgütern.
1831–1873
Die Vorgeschichte: Berlin wird zur Industriemetropole
1873–1933
1933–1945
Die Stadtgüter im Nationalsozialismus
1945–1989
Die Stadtgüter im geteilten Deutschland
1989–2008
Eine Idee wird wiederentdeckt
2008–heute
Zurück in die Zukunft