Berliner Stadtgüter GmbH
150 Jahre OUR HISTORIE
Gegründet wurden die BERLINER STADTGÜTER, um die Probleme der aufsteigenden Metropole zu lösen. Damals standen das Abwasserproblem und die Versorgung der rasant wachsenden Bevölkerung im Mittelpunkt. Heute sind es vor allem Themen wie erneuerbare Energie, Freiraum- und Naturschutz. Viele große und kleine Geschichten erzählen vom wechselvollen Weg der BERLINER STADTGÜTER
Our Story
Over the Years
1873 – 1914: Berlin wird zur modernen Industriemetropole
Berlin wird zur modernen Industriemetropole
Fast 1 Millionen Menschen leben im Gründungsjahr der BERLINER STADTGÜTER 1873 bereits in der immer enger werdenden Stadt. Die hygienischen Verhältnisse sind erbärmlich. Immer wieder brechen Epidemien aus. Mit einem bahnbrechenden, damals hochmodernen Kanalisationssystem will der Baustadtrat James Hobrecht das ändern. Er will das Abwasser von der Straße verbannen und über unterirdische Druckleitungen vor die Tore der Stadt pumpen. Sein visionäres Modell setzt Felder zur Reinigung der Abwässer ein und ermöglicht zugleich eine landwirtschaftliche Nutzung der dadurch fruchtbarer werdenden Böden. Mit dem Beschluss zum Bau einer Kanalisation legt die Stadtverordnetenversammlung am 6. März 1873 den Grundstein für die Entwicklung Berlins zu einer der gesündesten und modernsten Großstädte der Welt. Der Bau der Kanalisation bedeutet für die Stadt eine erhebliche finanzielle Anstrengung. Zudem braucht die Stadt Flächen vor den Toren der Stadt. Zunächst kauft Berlin die Güter Osdorf und Friederikenhof. Später kommen weitere hinzu. Mit der damit verbundenen landwirtschaftlichen Tätigkeit beginnt auch die Geschichte der BERLINER STADTGÜTER. Gutsgebäude und Ställe werden errichtet, Flächen erweitert und Rieselfelder an Bauern verpachtet. 1922 verfügen die Berliner Stadtgüter über eine Fläche von 50.000 Hektar. Neben Rieselfeldern gehören auch Forst- und Naturlandflächen dazu.
1914-1945: Die Stadtgüter ernähren die Stadt
Berlin leidet im Ersten Weltkrieg Hunger. In der Landwirtschaft fehlen Arbeitskräfte, denn fast 17 Prozent der Bevölkerung sind zum Wehrdienst eingezogen. Es mangelte an Dünger, Pferden, Futtermitteln, Saatgut und Maschinen. Der Höhepunkt des Hungers ist im Winter 1916/17 erreicht. Er ist bis heute als „Kohlrübenwinter“ im Gedächtnis der Stadt eingebrannt. Auch nach dem Krieg tragen die Berliner Stadtgüter maßgeblich zur Ernährung der von Reparationszahlungen und galoppierender Inflation gebeutelten Stadt bei. Bereits in 1920er Jahren reichen die Flächen für die Abwässer der inzwischen auf 4 Millionen angewachsenen Bevölkerung nicht mehr aus. Trotz zusätzlicher Flächenankäufe, wächst der Nutzungskonflikt zwischen Abwasserverrieselung und Landwirtschaft. Um die 1928 wird mit dem Bau eines hochmodernen Klärwerks in Stahnsdorf begonnen, um diesen Druck zu reduzieren. 1933 beginnt auch für die Berliner Stadtgüter ihr dunkelstes Kapitel. In den Kriegsjahren werden deutsche Juden, aus angegriffenen Ländern Verschleppte und Kriegsgefangene zu unvorstellbar harten Arbeiten auf den Flächen gezwungen. Im Jahr 2000 tritt die damalige Betriebsgesellschaft Stadtgüter Berlin mbH (BSB) der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft bei, die ehemalige Zwangsarbeiter des NS-Regimes entschädigt und internationale Versöhnungsprojekte förde